Anmeldepflichtiger Online-Workshop
Organisiert von der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt und dem Editionenportal Thüringen
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Im Zuge des digital turns in den Geisteswissenschaften haben sich inzwischen eine Vielzahl an unterschiedlichen Transkriptionstools, digitalen Plattformen und Forschungsinfrastrukturen herausgebildet, mit denen sich Transkriptionen und Quelleneditionen erstellen lassen. Diese unterstützen in der Regel kollaborative Arbeitsprozesse von der Texterfassung über die Auszeichnung und Annotation bis hin zur Analyse des Materials unter anderem in Crowd Sourcing- und Citizen Science-Projekten. Bei der Gestaltung von Tools und Softwareumgebungen für diese Projekte werden auch je nach Art und Umfang der Einbindung von Citizen Scholars ganz verschiedene Ansätze verfolgt und technologisch umgesetzt. Während einige Tools bspw. ein gewisses technisches Know How hinsichtlich der Anwendung erfordern, priorisieren andere Transkriptionswerkzeuge eine schnelle und intuitive Nutzbarkeit. Beide Wege bieten verschiedene Vor- und Nachteile, folgen sie doch unterschiedlichen Projektzielen und Schwerpunktsetzungen.
Es ist daher unter anderem zu fragen, entlang welcher Kriterien und Prämissen die Tools und Softwareumgebungen für Citizen Science-Projekte konzipiert und umgesetzt werden. Dabei sind auch optimale Methoden und Prozesse zu eruieren, wie sich die Software kontinuierlich an die sich dynamisch entwickelnden Anforderungen anpassen lässt. Häufig wird die Arbeit mit den Transkriptionstools und Plattformen auch von dem Wunsch begleitet, die eigenen Ergebnisse mit anderen, auch heterogenen Korpora punktuell zu vernetzen oder vollständig in größere Sammlungen und Portale einzubinden, womit Fragen der Herstellung von Interoperabilität und der nachhaltigen Verfügbarkeit und Zugänglichkeit einhergehen. Zugleich sind Aspekte der Usability und damit auch der Gestaltung der User Interfaces bei gleichzeitiger Funktionsmächtigkeit der Tools zentral – sowohl für die Erstellung und dann auch für die (Nach-)Nutzungsmöglichkeiten der erzeugten Transkriptionen.
Der Workshop möchte die unterschiedlichen Akteure und Projekte zusammenführen, die Transkriptionssoftware entwickeln und nutzen. Den Schwerpunkt der Veranstaltung bildet die Nutzung der Plattformen für die Arbeit mit Korrespondenzen. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der Ausrichtung der Tools auf Crowd-Sourcing- und bürgerwissenschaftliche Projekte. Der Workshop ist anwendungsorientiert, bietet im ersten Teil aber explizit auch ein Forum zur Diskussion methodischer und epistemologischer Fragen.
Donnerstag, 26.11.2020
15.30-15.45 | Hendrikje Carius, Martin Prell: Begrüßung |
15.45-16.15 | Frank Drauschke: The Power of the European Crowd. Transcribathon Europeana ein internationales Citizen Science Projekt |
16.15-16.45 | Jesper Zedlitz: 9 Jahre Dateneingabesystem DES – Erfahrungen und Perspektiven |
16.45-17.15 | Pause |
17.15-17.45 | Kate Lomax: The UX of Transcription: Omeka, Scripto and the German Heritage in Letters project |
17.45-18.15 | Katherine Faull, Michael McGuire: Moravian Lives Transcription Desk: A Custom Transcription Platform for 18th Century Handwritten Memoirs |
Freitag, 27.11.2020
15.30-15.45 | Hendrikje Carius, Martin Prell: Begrüßung |
15.45-16.15 | René Smolarski, Marcus Plaul: Projektübergreifende Citizen-Science-Plattform |
16.15-16.45 | Yvonne Rommelfanger: Kooperative Quellenerschließung in FuD |
16.45-17.15 | Günter Mühlberger: Transkribus – eine Plattform für die Erkennung und Publikation historischer Dokumente |
17.15 | Abschlussdiskussion |
Anmeldung: Anmeldungen sind unter veranstaltungen.fb@uni-erfurt.de möglich.
Twitter: #TEA2020
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